Künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem Vormarsch und viele Softwareentwickler sind besorgt, dass sie nicht mithalten können. Laut einer Expertengruppe des Oak Ridge National Laboratory des US-Energieministeriums ist es sehr wahrscheinlich, dass KI bis 2040 Softwareexperten ersetzen wird. Die Trends in der Programmierung deuten darauf hin, dass sich die Softwareentwicklung in Zukunft dramatisch verändern wird: Bis 2040 wird die Kombination von maschinellem Lernen, künstlicher Intelligenz, natürlicher Sprachverarbeitung und Codegenerierungstechnologien so weit fortgeschritten sein, dass der Großteil des Codes nicht mehr von Menschen, sondern von Maschinen geschrieben wird. Software-Ingenieure machen sich verständlicherweise Sorgen. Mehr als ein Drittel der 550 Softwareexperten, die von der Evans Data Corporation, einem auf Softwareentwicklung spezialisierten Marktforschungsunternehmen in Kalifornien, befragt wurden, prognostizieren, dass künstliche Intelligenz eines Tages ihre Entwicklungsarbeit ersetzen wird.

Während einige Softwareprofis sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben, möchte die Mehrheit wissen, wie sich die KI auf die Softwareentwicklung auswirken wird, damit sie so schnell wie möglich damit beginnen kann, sich neue Fähigkeiten anzueignen.

DeepCoder, eine Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Wissenschaftlern der Universität Cambridge, gibt uns bereits einen Einblick in die Zukunft der Softwareentwicklung. DeepCoder ist in der Lage, aus Eingaben gewünschte Ausgaben zu generieren, indem er errät, welche Attribute die Anwendung benötigt. 

Softwareentwickler müssen erkennen, dass sie ihre Fähigkeiten anpassen müssen, um die Talentlücke in der Branche erfolgreich zu schließen. Datenwissenschaftler, Softwareingenieure und Ingenieure für maschinelles Lernen sind die drei gefragtesten KI-Berufe auf dem Markt, wie eine Untersuchung der Jobsuchmaschine Indeed ergab. In den letzten drei Jahren hat sich die Nachfrage nach diesen und anderen KI-bezogenen Berufen mehr als verdoppelt, und es wird erwartet, dass sie sich in diesem Tempo fortsetzt. Mathematik, Algebra, Statistik, Big Data, Data Mining, Data Science, Machine Learning, Cognitive Computing, Textanalyse, Verarbeitung natürlicher Sprache, Hadoop, Spark und viele andere Fähigkeiten werden von Softwareingenieuren benötigt, die an KI-Projekten arbeiten.

Es liegt auf der Hand, dass es für die meisten Software-Ingenieure nahezu unmöglich wäre, alle KI-bezogenen Fähigkeiten zu beherrschen, insbesondere angesichts der schwindelerregenden Geschwindigkeit, mit der sich das Gebiet der KI entwickelt. Software-Ingenieure, die im Zeitalter der KI relevant bleiben wollen, sollten sich daher als Experten-Generalisten verstehen, die sich ständig neue Fähigkeiten aneignen.

Mit einer breiten Wissensbasis ist es viel einfacher, sich je nach Marktbedarf in einem bestimmten Bereich wichtige Fachkenntnisse anzueignen. Erfolgreich werden die Entwickler sein, die am besten mit den wesentlichen Komplexitäten ihres Fachgebiets vertraut sind, z.B. welche Daten relevant sind [und] welchen Einfluss Mehrdeutigkeit auf die Entscheidungsfindung hat.

Für viele Fachleute, aber vielleicht noch mehr für Entwickler, ist es eine ständige Notwendigkeit, auf dem Laufenden zu bleiben. Angesichts des rasanten technologischen Fortschritts wird in vielen Branchen das Überleben des Stärkeren das Gebot der Stunde sein. Sie bringen sich selbst in die bestmögliche Position, um eine erfolgreiche Karriere als Entwickler aufzubauen und aufrechtzuerhalten, indem Sie sich die Mühe machen, inmitten von Branchenveränderungen und Marktschwankungen relevant zu werden – und zu bleiben.

Fachleute neigen dazu zu glauben, dass es keinen Anreiz mehr gibt, sich weiterzubilden, wenn man es einmal „geschafft“ hat. Sie denken vielleicht, dass sie das Recht haben, ihre Ausbildung auf Eis zu legen, wenn sie einen Bachelor-Abschluss und eine Vollzeitstelle haben, oder wenn sie eine Zertifizierung und eine Gehaltserhöhung erhalten haben. In einer Branche, die sich so schnell entwickelt wie die Softwareindustrie, ist dies jedoch ein großer Irrtum. Es werden ständig neue Technologien erfunden, und Sie können sicher sein, dass ein angehender Softwareentwickler irgendwo in alle neuen Tricks eingeweiht wird. Sie müssen nicht zurück an die Universität gehen, aber Sie müssen weiter in Ihre Ausbildung investieren. Es gibt zwar formale Methoden wie einen Master-Abschluss oder Zertifizierungen in neuen Sprachen oder Programmen, aber diese sind in der Regel teuer und zeitaufwändig. Stattdessen können Sie einfach einen Online-Kurs belegen, um sich das Wesentliche anzueignen. Sie müssen nicht viel Geld ausgeben, um sich über neue Entwicklungen in diesem Bereich zu informieren, die für Ihre Arbeit nützlich sein könnten.

Künstliche Intelligenz wird die Softwareentwicklung grundlegend verändern und Softwareexperten zwingen, sich neue Fähigkeiten anzueignen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diejenigen, die sich erfolgreich an die neue Ära anpassen, werden mit einer Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten belohnt werden, aber der Prozess wird eine Denkweise erfordern, die sich von der vieler heutiger Softwareingenieure unterscheidet.